Cordi und Björn in China

Dienstag, August 28, 2007

Müllmotorrad

Cordula schrieb:

Da quält sich aber einer den Berg hoch...

Plastikmüll, Styropor, Altpapier und Kartons werden auch so (oder statt mit dem Motorrad oft mit dem Fahrrad) abtransportiert. Scheint alles gut gepackt und verschnürt zu sein. Jedenfalls habe ich noch nie gesehen, dass der Müll runter fällt.



Sonntag, August 26, 2007

Die Friendlies

Cordula schrieb:



Als Austragungsort der Olympischen Segelwettbewerbe 2008 macht sich Qingdao ja schon seit einiger Zeit besonders schick. Überall wird dekoriert mit den Olympischen Ringen, dem Olympialogo und fünf lustigen Figuren namens Beibei, Jingjing, Huanhuan, Yingying und Nini - den Friendlies.

Es sind die fünf Olympia-Maskottchen.




Sie entsprechen nicht nur den Farben der fünf olympischen Ringe, ...

... sondern stellen auch die fünf olympischen Sportfelder dar (Schwimmen, Kampf- und Kraftsportarten, Ballsport, Turnen und Leichtathletik)...

...sowie die fünf daoistischen Elemente (Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall).

Die Namen der Maskottchen klingen wie Babynamen:
Beibei
Jingjing
Huanhuan
Yingying
Nini

Wenn man jeweils die ersten Silben der Namen zusammensetzt, klingt es wie der Satz:
'Beijing huanying ni'. Dies bedeutet 'Peking heißt dich willkommen'

Freitag, August 17, 2007

Schaaaaarf!!!

Cordula schrieb:

La bu la? Scharf oder nicht scharf? Das ist hier die Frage!

Wer jetzt eine Anekdote über chinesische Männer in Badeshorts erwartet, hat sich geirrt. Warum? Wer in China war, weiß warum! ;-)

Hier geht es um Gewürze.

Die chinesischen Grillspieße, die wir hier ab und zu essen, werden nach zweierlei Arten gewürzt:
Entweder mit rotem Gewürz: scharf
oder mit grünen Gewürz: nicht scharf

Das grüne Gewürz schmeckt nicht schlecht. Das rote vergisst man nicht so schnell, denn, wenn großzügig verwendet, brennt auch am nächsten Tag noch der Mund.

Das Praktische bei diesem roten Gewürz ist, dass die Fleischsorte, die damit gewürzt wird an Bedeutung verliert, da man eh keinen Unterschied schmeckt.
Rind? Schwein? Schaf? Einfach nur scharf!
Abfallfleisch kann man hiermit bis zur Unschmeckbarkeit verwürzen und dann noch verkaufen. Geschäftstüchtige Chinesen tun das. Auf der hiesigen Grillstraße, zum Beispiel. Aber wir leben trotzdem noch;-)

Viele viele verschiedene Gewürze kann man hier auf Gewürzmärkten kaufen. Stellt euch eine riesige Halle mit kleinen Ständen vor. Die Gewürze, sowie Trockenobst, Nüsse usw. stehen dort in großen Säcken rum und werden mit Schaufeln in Plastiktüten gefüllt und abgewogen. Yu war gestern so nett mich zum Gewürzmarkt zu begleiten um je ein halbes Kilo grünes und rotes Grillgewürz zu kaufen.

Pssst! Geheimtipp! Bald -also wenn wir wieder in Deutschland sind- machen wir ne Grillparty, wo ihr möglicherweise Grillspieße mit diesen Gewürzen probieren könnt. Dass wir auch Abfallfleisch anbieten, können wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht versprechen;-)

Montag, August 13, 2007

Bierfest

Cordula schrieb: Prost!





Vom 11. bis 26. August 2007 findet in Qingdao das 17. International Beer Festival statt. Nach dem Oktoberfest in München ist es das zweitgrößte Bierfest der Welt.

Das Motto lautet:
Qingdao - Ganbei with the world.


Auf den ersten Blick sieht es auch aus wie auf den Wies'n (soweit ich mich an den Besuch dort 1997 erinnere). Ein großer Platz mit vielen Bierzelten, Freßbuden und Karussels. Unter anderem findet man dort weltweit bekannte Marken wie Krombacher, Paulaner, Carlsberg, Erdinger, Löwenbrau, Tsingtao, Asahi.


Auf den zweiten Blick erkennt man deutlich, dass es dort sehr chinesisch zugeht. Bier gibt es zwar in Krügen zu kaufen, aber es werden gleich Plastikbecher mitgeliefert, damit man das Bier aufteilen kann und jeder seinen Becher exen kann. Das machen sehr viele Chinesen so.




Die vielen Freßbuden sind auch stark auf chinesische Kundschaft ausgerichtet. Es gibt Grillspieße auch mit Quallen und Käfern sowie anderen chinesichen Leckereien.


Die Fahrgeschäfte sind teilweise von deutschen Betreibern, was man an den deutschen Hinweistafeln erkennt "Betrunkenen ist das Mitfahren nicht gestattet". Theoretisch machbar, praktisch nicht durchsetzbar. Erst recht nicht, wenn es außer den deutschen Besuchern keiner lesen kann....


Alle Bierzelte werden von lokalen Brauereien betrieben und bieten ein chinesisches Unterhaltungsprogramm um die Stimmung anzuheizen. Musik, Akrobatik, Tanz usw. Allein im Erdingerzelt gibt es eine deutsche Blaßkapelle. Wo haben wir uns wohl hauptsächlich aufgehalten und 'oans, zwoa, gsuffa' gemacht??:-)
Deutsches Essen gab es dort auch. Bratwürste, Sauerkraut, Kartoffelsalat und Brezeln, wobei die letzten beiden geschmacklich sehr enttäuschend waren. Und Sauerkraut ist eh nicht mein Fall.

Die Preise sind übrigens alles andere als chinesisch. Bei Krombacher kostete eine Maß ca. 6 Euro, bei Erdinger eine Weizen-Halbmaß etwa 5 Euro.

Aber es nützt ja nichts! Wir müssen wahrscheinlich nochmal hin zum Bierfest;-)

Um 22 Uhr ist offizieller Feierabend. Dann geht der Kampf um die Taxen los. Da wir zu fünft unterwegs waren und eigentlich nur vier pro Auto mitfahren dürfen, hätten wir zwei Taxen gebraucht. Ein einziges freies zu finden ist aber schon schwierig genug. Daher haben wir einen alten Trick angewandt: Einfach alle flott einsteigen und hoffen, dass der Taxifahrer nicht so schnell mitzählen kann. Konnte er aber doch. Als wir aber schon alle eingequetscht drin saßen und die Tür zu hatten, war es nur noch Verhandlungssache. Während wir zu viert hinten uns wie Sardinen fühlten, hat Dome, der in der First Class (vorne) saß, mit dem Fahrer einen guten Preis ausgehandelt. Der hatte eh keine andere Chance mehr, da wir so oder so nicht ausgestiegen wären;-)



Der Taxifahrer hat uns aber nicht gleich in den Knast gebracht;-)

So hinter Gittern saßen wir auf der Rückbank in seinem Santana 2000 auf dem Weg in Richtung Downtown.

Samstag, August 11, 2007

die Wettermacher

Cordula schrieb:

Das Glückswetter am Mittwoch war gar kein Glückswetter!
Das war nur ein 'Fake'!

Peking will sich zu den Olympischen Spielen ja von seiner besten Seite zeigen. Dazu gehört auch ein strahlend blauer Himmel zur Eröffnungsveranstaltung am 8.8.2008. Die chinesische Hauptstadt ist aber durch Autoabgase und Industriequalm total versmogt. Aus diesem Grund wird dem guten Wetter künstlich nachgeholfen.

Das passiert ungefähr so: Flugzeuge oder Raketen verteilen Silberjodid in mehreren tausend Metern Höhe. Durch eine (chemische? physikalische?) Reaktion kondensiert der Wasserdampf und es fängt an zu regnen. Und zwar richtig kräftig. Auf diesem Wege wird dann die Luft vom Smog reingewaschen und am nächsten Tag ist der Himmel blau.

Diese Methode wird schon seit Jahrzehnten weltweit eingesetzt, meist um Dürreperioden zu regulieren. Es ist also keine neue chinesische Erfindung. Das Wetter aber wegen Olympia zu manipulieren halte ich für einen Eingriff in die Natur, der nicht unbedingt sein muss.

Die Generalprobe der pekinesischen Wettermacher war der 8.8.2007. Am Vortag wurde Silberjodid in die Luft geschossen, es gab nen fetten Regenguss und am nächsten Tag war's Wetter schön (das bestätigen Bekannte, die zu dieser Zeit in Peking waren). Qingdao ist ja nur eine knappe Flugstunde entfernt. Das könnte also auch das Unwetter am 7.8. erklären und das schöne Wetter am 8.8. (zur BV-Eröffnungsfeier), das wir bisher für einen reinen Glücksfall gehalten haben.

Für Olympia wird hier ja eh ein gewaltiger Aufwand betrieben. Alles wird umgekrempelt und verschönert... Ob man danach noch was unverfälschtes, chinesisches erkennen kann???
Wundern würde es mich auch nicht, wenn extra für Olympia in Qingdao am Segelhafen Turbinen aufgebaut würden, die Wind erzeugen. Von Leuten, die sich damit auskennen, hört man nämlich, dass der Wind hier im Sommer viel zu schwach ist zum Segeln.

Nochmal kurz zum Thema Regen:
Was hier bei starkem Regen los ist, kann man eigentlich kaum beschreiben. Das muss man schon miterleben. Die Straßen werden zu reissenden Strömen, in denen einem beim Überqueren fast die Sandalen ausgezogen werden. Es bilden sich riesige Pfützen, die dann ineinander übergehen bis es keinen trockenen Fleck mehr gibt. Dann steht überall das Wasser mindestens knöchelhoch. Die Gullideckel werden hochgedrückt, weil die Kanalisation die Wassermassen nicht aufnehmen kann. Autos bleiben in den Gullilöchern stecken. Taxis sind alle besetzt. Falls man ein freies Taxi findet, nimmt es einen nicht mit, weil man von oben bis unten nass ist, sodass man meist keine andere Chance hat nach Hause zu kommen als durch den Regen zu laufen.
Schwimmflügel raus und auf geht's! ;-)

Abgesehen von dem starken Regen blitzt und donnert es hier auch so gewaltig, dass die Alarmanlagen der Autos darauf reagieren. Heute Nacht war daher wieder eine Mischung aus Knall!Boom!Bäng!Düdeldüdeldü! zu hören.

Die Fotos zeigen die überschwemmte Hongkong Road und einen wasserspeienden Gulli heute früh um ca. zwei Uhr.


Donnerstag, August 09, 2007

Eröffnungsfeier

Cordula schrieb:

Am 8.8.2007, gestern, war offizielle Eröffnung der Beckmann Volmer Steel Technology (Qingdao) Co. Ltd.

Der Auftakt der Eröffnungsfeier war -mit etwas chinesischer Verspätung- um 11:18 Uhr, denn diese Uhrzeit bringt Glück fürs Geschäft! Draussen wurden wir mit Ansteckblumensträußchen freundlich begrüßt. Über einen roten Teppich ging man durch das Tor in die blitzblank geputzte Werkstatt hinein und direkt auf die Bühne zu.



Zunächst wurden Eröffnungsreden gehalten mit Danksagungen und Glückwünschen, dann wurde vom CEO und Vertretern der Regierung bei Feuerwerk und Glitzerregen das rote Band durchgeschnitten.





Das sind natürlich nicht alle anwesenden VIPs... aber einer muss ja schließlich auch das Foto machen;-)

Anschließend fuhr ein Bus alle Gäste zum 'Sea View Garden Restaurant'. Hier gab es ein typisch chinesisches Mittagessen. In einem großen Raum saßen die Gäste an fünf runden Tischen mit jeweils zehn Personen, es gab reichlich zu Essen und zu Trinken. Wie es in China üblich ist, gehen die Gastgeber (und auch andere wichtige Leute) von Tisch zu Tisch um mit allen anzustoßen. Björn ist kaum zum Essen gekommen, war aber nach kurzer Zeit schon betrunken. Jensen noch mehr;-)
Aber Rotwein auf ex trinken ist ja auch irgendwie pervers.
In Deutschland wäre es bei einer solchen Veranstaltung ja eher unangebracht betrunken zu sein, aber in China ist das quasi ein Muss (zumindest für Gastgeber und wichtige Gäste).



Nach dem Unwetter am Vortag hat wohl keiner mehr daran geglaubt, dass der geplante Bootsurlaub wirklich stattfindet. Es regnete in Strömen, die Straßen waren überschwemmt, aus einigen Gullis spritzten Wasserfontänen, der Verkehr war noch chaotischer als sonst. Und am nächsten Tag? Sonnenschein und Hitze als wäre nichts gewesen. Was für ein Glück!

Der Bootstour stand also nichts im Wege. Vom Yachthafen sind wir mit zwei Segelbooten zum Olympiahafen gefahren und wieder zurück. War sehr nett... bis mir auf etwa halber Strecke schlecht wurde. Oooooooh! Auch anderen ging es nicht so gut, weswegen wir den Skipper überzeugen konnten etwas schneller zu fahren (das Boot hatte ja schließlich auch nen Motor (zum fake-Segeln...hehe)). Ist das dann eigentlich ein Motorboot mit Segel oder ein Segelboot mit Motor???? Eine Chinesin war sogar so seekrank, dass sie vom Boot getragen werden musste. Auf festem Boden war's dann aber auch schnell wieder besser.








Nächster und letzter Programmpunkt des Tages war ein BBQ im Café Roland, einem sehr gemütlichen Café in Badaguan direkt am Meer. Auf der Terrasse wurde gegrillt und wir haben noch einige Stunden gemütlich bei Bier/Cola/Wein zusammengesessen.





Alles in allem ein gelungener Tag mit Glückswetter und gutgelaunten Gästen.
Irgendwie passend zu dem Raketenstart, den Beckmann Volmer Steel Technology seit Produktionsbeginn vor etwa 8 Monaten hinlegt.... Weiter so!

Donnerstag, August 02, 2007

Unwetter in Shandong

www.qingdaonews.com schrieb:

31 dead, 8 missing in rainstorms in Shandong
http://www.qingdaonews.com 2007-07-25 15:48:08

BEIJING -- Thirty-one people had been killed, eight were missing and 171 had been injured by 11 a.m. on Thursday as rainstorms continued to rage in east China's Shandong Province, according to the Chinese Ministry of Civil Affairs.

By Thursday morning, 5,718 households had been flooded and 135 houses destroyed in cities that included Jinan, Qingdao, Yantai and Zibo, the ministry said.

This is the strongest rainfall in Shandong this year and Jinan, the provincial capital, received a record of 180 mm of rainfall within three hours from 5:00 p.m. to 8:00 p.m. on Wednesday, the city's meteorological bureau said.

The rainstorm also cut off traffic, electricity and water supply for three hours in Jinan, according to the local government.

Prüfung

Björn schrieb:

Heute war der große Tag. Ich habe meine Theorieprüfung bei der Führerscheinstelle gehabt. Mit deutscher Pünktlichkeit war ich schon 20 Minuten vor Beginn dort. Zur angegebenen Zeit wurde dann die Türe des Prüfungsraums geöffnet und jeder mit Namen (chinesischem Namen) aufgerufen. Gesammelt wurde sich in einem Wartesaal und nach und nach wurden dann auch wieder alle in den Prüfungsraum geführt. Dieses dauerte allerdings ewig! Die ersten 5 oder 6 Prüflinge haben den Raum schon wieder verlassen bevor ich überhaupt rein gerufen wurde. Als ich dann irgendwann auch einen Computer zugewiesen bekommen habe war es recht einfach. Die Sprache schnell auf Englisch geändert und los ging es. 100 Fragen beantworten welche wirklich von dem Lernheftchen (schlecht) abgescannt waren. Dieses machte das Erkennen der Bilder nicht einfacher. Da ich ja fleißig gelernt habe war es aber trotzdem kein Problem. Nach 30 von 45 Minuten hatte ich alle Fragen beantwortet und bat den netten Polizisten es zu kontrollieren. 100% richtig! Prüfung bestanden!

In einem doch sehr schlechten Englisch wurde mir dann gesagt, dass ich den Führerschein nächste Woche Donnerstag an Schalter 9 abholen kann.

SUPER, GESCHAFFT!