Cordi und Björn in China

Samstag, August 11, 2007

die Wettermacher

Cordula schrieb:

Das Glückswetter am Mittwoch war gar kein Glückswetter!
Das war nur ein 'Fake'!

Peking will sich zu den Olympischen Spielen ja von seiner besten Seite zeigen. Dazu gehört auch ein strahlend blauer Himmel zur Eröffnungsveranstaltung am 8.8.2008. Die chinesische Hauptstadt ist aber durch Autoabgase und Industriequalm total versmogt. Aus diesem Grund wird dem guten Wetter künstlich nachgeholfen.

Das passiert ungefähr so: Flugzeuge oder Raketen verteilen Silberjodid in mehreren tausend Metern Höhe. Durch eine (chemische? physikalische?) Reaktion kondensiert der Wasserdampf und es fängt an zu regnen. Und zwar richtig kräftig. Auf diesem Wege wird dann die Luft vom Smog reingewaschen und am nächsten Tag ist der Himmel blau.

Diese Methode wird schon seit Jahrzehnten weltweit eingesetzt, meist um Dürreperioden zu regulieren. Es ist also keine neue chinesische Erfindung. Das Wetter aber wegen Olympia zu manipulieren halte ich für einen Eingriff in die Natur, der nicht unbedingt sein muss.

Die Generalprobe der pekinesischen Wettermacher war der 8.8.2007. Am Vortag wurde Silberjodid in die Luft geschossen, es gab nen fetten Regenguss und am nächsten Tag war's Wetter schön (das bestätigen Bekannte, die zu dieser Zeit in Peking waren). Qingdao ist ja nur eine knappe Flugstunde entfernt. Das könnte also auch das Unwetter am 7.8. erklären und das schöne Wetter am 8.8. (zur BV-Eröffnungsfeier), das wir bisher für einen reinen Glücksfall gehalten haben.

Für Olympia wird hier ja eh ein gewaltiger Aufwand betrieben. Alles wird umgekrempelt und verschönert... Ob man danach noch was unverfälschtes, chinesisches erkennen kann???
Wundern würde es mich auch nicht, wenn extra für Olympia in Qingdao am Segelhafen Turbinen aufgebaut würden, die Wind erzeugen. Von Leuten, die sich damit auskennen, hört man nämlich, dass der Wind hier im Sommer viel zu schwach ist zum Segeln.

Nochmal kurz zum Thema Regen:
Was hier bei starkem Regen los ist, kann man eigentlich kaum beschreiben. Das muss man schon miterleben. Die Straßen werden zu reissenden Strömen, in denen einem beim Überqueren fast die Sandalen ausgezogen werden. Es bilden sich riesige Pfützen, die dann ineinander übergehen bis es keinen trockenen Fleck mehr gibt. Dann steht überall das Wasser mindestens knöchelhoch. Die Gullideckel werden hochgedrückt, weil die Kanalisation die Wassermassen nicht aufnehmen kann. Autos bleiben in den Gullilöchern stecken. Taxis sind alle besetzt. Falls man ein freies Taxi findet, nimmt es einen nicht mit, weil man von oben bis unten nass ist, sodass man meist keine andere Chance hat nach Hause zu kommen als durch den Regen zu laufen.
Schwimmflügel raus und auf geht's! ;-)

Abgesehen von dem starken Regen blitzt und donnert es hier auch so gewaltig, dass die Alarmanlagen der Autos darauf reagieren. Heute Nacht war daher wieder eine Mischung aus Knall!Boom!Bäng!Düdeldüdeldü! zu hören.

Die Fotos zeigen die überschwemmte Hongkong Road und einen wasserspeienden Gulli heute früh um ca. zwei Uhr.