Cordi und Björn in China

Sonntag, Februar 11, 2007

Chinesisches Neujahr

Björn schrieb:

Tradition vom chin. Neujahr (Spring Festival)

Der Jahresdämonen
Nian soll der Legende nach an jedem Neujahrstag ein Dorf terrorisiert haben und schließlich durch rote Farbe, Lampen und Lärm vertrieben worden sein. Auf den Wänden bringt man zudem goldfarbene Glückszeichen an. Die Spruchbänder werden an die Tür gehängt und dabei umgedreht. Allgemein wird vor dem Neujahr alles erneuert: man streicht Wände neu, kauft sich neue Kleidung, besucht den Friseur und geht vorbereitenden Einkäufen nach.


Das kleine Spring Festival

Gestern war dieses kleine Fest und es war für uns schon ein großes Fest! Ab Mittags fingen viele an ihr Feuerwerk zu zünden und das die ganze Nacht hindurch. An schlafen war trotz Ohropax nicht zu denken weil die Chinesen extrem laute Böller herstellen. Zu dem explodierten die Raketen direkt vor unserem Fenster, da wir ja im 11.Stock wohnen.



Der Hintergrund dieses kleinen Festes ist allerdings auch vielen Chinesen nicht geläufig, so dass wir im Internet recherchiert haben. Es ist nämlich so:

Der Küchengott verlässt das Haus der Legende nach sieben Tage vor dem Neujahrsfest, um dem himmlischen
Jadekaiser über die Vorkommnisse des letzten Jahres Bericht zu erstatten. Durch den süßen Reis der ihm vor der Abreise geopfert wird, soll er nur noch Positives berichten können, und er kehrt schließlich vier Tage nach dem Neujahrfest wieder in das Haus, wo er mit Früchten und Tee empfangen wird. Am Neujahrstag selbst darf auch kein Brunnenwasser geschöpft werden, um dem Brunnengott Ruhe zu gewähren. Diese Tradition ist jedoch aufgrund der zunehmenden Modernisierung der Wasserversorgung rückläufig.


Letzter Tag des Jahres

Die kleine oder im Idealfall auch größere Familie kommt spätestens am Tag vor der Neujahrsnacht zu einem reichhaltigen Festessen zusammen, traditionell mit Hühnchen und Fisch, der jedoch nicht vollständig aufgegessen wird. Es werden dabei in rote Papiertütchen verpackte Geldgeschenke, im Hochchinesischen
hóng bāo genannt (kantonesisch lai si, Hokkien Ang Pow), an die Kinder verteilt, wobei die Höhe des Geldbetrages von großer Bedeutung ist. Auch Jiaozi (Maultaschen) müssen noch für den nächsten Tag vorbereitet werden. Vor Beginn des neuen Jahres um 23 Uhr verlässt man daraufhin das Haus und nimmt dabei die Spuren des alten Jahres mit sich ins Freie, kehrt jedoch anschließend zurück, um die Fenster zu öffnen und auf diese Weise das Glück des neuen Jahres einzulassen. Um 23 Uhr setzt auch das Feuerwerk ein und hält bis spät in den nächsten Morgen an. In vielen Städten ist es jedoch auch verboten wegen der Brandgefahr.


Neujahrstag

Der erste Tag des neuen Jahres (正月初一 zhēngyuè chūyī) wird ebenfalls im Kreise der Familie begangen. Man trifft sich am Morgen und verteilt die roten Papiertütchen nun an unverheiratete Mitglieder der Familie, seltener auch an unverheiratete Gäste. Ursprünglich handelte es sich hierbei nur um kleine Geldgeschenke, mit zunehmendem Wohlstand nehmen diese jedoch zu und können bei wohlhabenden Familien durchaus hohe Summen betragen.



Zweiter Tag

Der zweite Tag wird normalerweise genutzt, um die Familie der Ehefrau zu besuchen, bei der meist auch ein umfangreiches Festmahl stattfindet.


Siebenter Tag

Am siebten Tag ist „jedermanns Geburtstag“, an dem man ein Jahr älter wird. Im traditionellen China spielten individuelle Geburtstage kaum eine Rolle im Vergleich zu diesem Tag.