Cordi und Björn in China

Montag, September 25, 2006

Erster Krankenhausbesuch!

Björn schrieb (ganz viel):

Am letzten Freitag hat ein Kommilitone von Cordula eine Jachtparty organisiert welche um 14 Uhr starten sollte. Da meine Arbeitszeiten ja im Moment noch nicht abhängig von Kollegen sind habe ich halt schon um 6 Uhr angefangen zu arbeiten, dass ich um 13 Uhr Feierabend machen konnte. Morgens fühlte ich mich nicht ganz gut und hatte erhöhte Temperatur 37,4°. Nach der Arbeit ging es mir dann aber recht gut und ich habe mich ins Taxi Richtung Uni und dann zum Bootanleger gesetzt.

Langsam ging es mir dann wieder schlechter und ich überlegte ob ich die Viren mit Alkohol abtöten soll oder ob ich doch lieber ins Bett gehen sollte. Das Bett für das ich mich dann doch entschieden habe, erwies sich als die bessere Entscheidung. Im Laufe des Tages wurde es immer schlimmer mit Kopfschmerzen, schlecht Luft bekommen und Fieber. Abends ging es dann gar nicht mehr. 39° Fieber, Kopfschmerzen das ich nicht schlafen konnte und die Sorge darum, was es sein kann.


Ich rief also Lara (die Chefin der Eisdiele) an und fragte nach einem Arzt oder Krankenhaus. Sie kümmerte sich sofort darum ob noch ein Krankenhaus offen ist und konnte mir dann auch eins nennen. Da Lara an diesem Abend die Verabschiedung ihrer Freundin Karin feierte bot sich Kerstin (übrigens aus Mesum) an, uns zu begleiten.


Im Krankenhaus angekommen, war alles anders als bei uns. Zunächst wurden wir zur Kasse gebeten (zwei Schalter ohne Trennwand) und standen natürlich prompt vor dem falschen dieser zwei Schalter. Ist ja nicht schlimm es war ja nichts los an der Kasse. Danach ging es dann zum Doc. Zwei Ärzte sitzen in einer kleinen Nische eines großen Saals etwa 1,5-2m auseinander an ihrem Schreibtisch. Die Patienten stehen in zwei Schlangen vor diesen Schreibtischen. Wer schon mal mit Chinesen in einer Schlange gestanden hat weiß, dass diese einen Drang zum Vordrängeln und zur Neugier haben. Was ist Diskretion? Nachdem die Ärztin dann Fieber gemessen hat und mich abgehört hat, wurden wir nach einigen Fragen zur Blutuntersuchung geschickt. Natürlich mussten wir hierzu vorher unsere beiden Damen von der Kasse besuchen. Da wir ja beim ersten Mal falsch standen, haben wir uns direkt bei der Dame vom letzten Mal angestellt. Das war für die Blutprobe natürlich dann doch die falsche Kassiererin. Egal, da die Kasse immer noch leer war. Dann ging es zur Blutprobe. Im Eingangsbereich des Infusionssaals wurde mir dann am Tresen ein Gläschen Blut abgenommen. Die Ergebnisse sollten nach fünf Minuten da sein. Weit gefehlt, das ganze dauerte nur zwei bis drei Minuten. Ich kann mich erinnern, dass eine Blutuntersuchung in Deutschland einige Tage dauert???
Mit dem Ergebnis der Blutuntersuchung ging es dann wieder zum Doc. Kerstin hat sich mittlerweile die chinesische Art in der Schlange zu stehen angewöhnt, so dass wir einige Plätze in der Schlange gut machen konnten. Die Diagnose der Ärztin war ernüchternd. „Erkältung“! Ich wurde dann vor die Entscheidung, Medizin oder Infusion gestellt, wobei ich mich für die Medizin entschied. Man hört ja böses über die Hygiene von Nadeln in chinesischen Krankenhäusern. Mittlerweile denke ich, dass es nur in kleinen Dorfkrankenhäusern so ist (wenn überhaupt). Nachdem wir dann an der Kasse zunächst die Medikamente bezahlt haben sind wir zur Apotheke direkt daneben.


Die erste Chemiekeule habe ich mir dann Abends noch rein geworfen und habe mich ins Bett gelegt. Samstag Morgen wachte ich Schweißgebadet auf und hatte einen Schädel den ich nicht beschreiben kann. Das Fieberthermometer zeigte mir die unglaubliche Temperatur von 39,4° an. Es kann ja sein das die Medizin erst wirken muss dachte ich und nahm brav die verschriebene Dosis an Medizin bis Sonntag ein. Die Temperatur schwankte dann zwischen 37,5 und 38,5° aber die Kopfschmerzen waren super stark. Da die Medikamente langsam weniger wurden und mein Zustand wie gesagt nicht wirklich besser wurde überlegte ich, mir eine Infusion abzuholen.
Sonntag Nachmittag rief ich also noch mal Lara an, die sich sofort bereit erklärte mit mir zum Krankenhaus zu fahren. Ähnlich wie beim letzten Besuch mussten wir von einem Ort zum nächsten und zurück aber das führe ich jetzt nicht noch mal im Detail aus. Im Eingangsbereich des Infusionssaals bekam ich dann meine Nadel verpasst und konnte mich mit etlichen Chinesen in diesem Saal zwei Stunden ausruhen. Ich saß wie ihr seht in der zweiten von 8-10 Reihen.


Leider hatte ich nur mein Handy mit zum Fotografieren. Waren das langweilige zwei Stunden!!!
Montag wachte ich auf und dachte ich wäre ein neuer Mensch. Ich weiß nicht was da in dieser Infusion war! Ich will es aber auch besser nicht wissen. Das Arbeiten habe ich Montag lieber noch von zuhause erledigt. Wer weiß was da noch kommt. Ich will das Glück ja auch nicht herausfordern.
Julia, eine der Bedienungen aus der Eisdiele hat Medizin studiert und ich fragte sie was denn besser ist, Medizin oder Infusion? Sie sagte Infusion geht schneller aber macht den Kopf kaputt. Medizin dauert nur länger. Also so viel zum Thema Infusion! Ich glaube so viel ist in meinem Kopf nicht kaputt gegangen, hoffe ich.

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

ich brech zusammen...wenn ich nächstes jahr zu dir komme...lass ich alles in und an mir austauschen, damit mir sowas bloß nicht passiert ;-)

ich glaub, ich schick mal nen care paket rüber! :-)

gruß vom einkäufer

11:09 AM

 

Kommentar veröffentlichen

<< Home